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Notizen zum Projekt (-Praktikum)von Prof. Jürgen Plate |
Beim Projektpraktikum gelten die gleichen Prinzipien wie bei anderen Praktika. Auch möchte ich darauf hinweisen, dass der Laborbetrieb auf gegenseitigem Vertrauen und auf gegenseitiger Rücksichtnahme beruht. Es sei an dieser Stelle auch darauf hingewiesen, dass keine Stecker aus den Steckdosen der Kabelkanäle gezogen werden dürfen (das gilt für Strom und Netzwerk). Wenn Sie Saft für Ihr Schlautelefon brauchen, verwenden Sie bitte die orangen Steckdosenleisten. Für den Netzwerkanschluss stehen freie Buchsen in den Kabelkanälen sowie der zentrale Switch auf dem Mitteltisch zur Verfügung.
Grundsätzlich machen Sie von allen Dateien, die an den Rechnern im Labor erstellen persönliche Kopien (USB-Stick, USB-Platte, Cloud etc.), da für diese Dateien keine Haftung übernommen werden kann.
Beim Projektpraktikum herrscht Präsenzpflicht; Abwesenheit ist zu begründen. Neben der Präsenzveranstaltung (in der Regel Donnerstag Vormittag) ist häusliche Vor- bzw. Nachbereitung essentiell notwendig. Insbesondere der "Papierkram" wie Produktspezifikation, Zeitplan oder Dokumentation gehören ebenso wie z. B. Bauteile-Recherche im Internet zur Vor- bzw. Nachbereitung. Das Zeichen des Schaltplans und das Platinenlayout wird jedoch zum größeren Teil im Praktikum erfolgen - lediglich das "Finetuning", z. B. saubere Beschriftung und Eintragen der Bauteiledimensionen erfolgt dann wieder als Nachbereitung. In der Regel beträgt die häusliche Vorbereitungszeit das Doppelte der Dauer der LV oder mehr. Das gilt auch, wenn eine Präsenzveranstaltung ausfällt (Feiertag).
Die Dokumentation ist kein Ablaufprotokoll des Praktikums. Es soll daher nicht aufgezählt werden, welche Schritte notwendig waren, um die gestellte Aufgabe zu lösen. Vielmehr soll die gefundene Lösung dokumentiert und deren Wahl begründet werden. Zur Dokumentation gehört auch immer eine Bedienungsanleitung. Natürlich ist auch auf korrekte Rechtschreibung und Grammatik zu achten (u. a. Groß- und Kleinschreibung, Kommasetzung, Bindestriche, Absätze ...). Der Umfang liegt bei 10 - 20 Seiten (Erfahrungswert). Die Doku hat eine Titelseite mit Projekttitel, Semester und Teilnehmern der Arbeitsgruppe. Grundsätzlich ist dabei auf einen sachlich-neutralen Ton zu achten, der keinen Platz für umgangssprachliche Formulierungen zulässt. Abbildung fördern das Verständnis des Textes. Ein Bild sagt zwar mehr als tausend Worte, ersetzt aber keinesfalls erklärende Ausführungen im Text. Es muss auch immer sichergestellt werden, dass Abbildungen im Textfluss referenziert und dann auch beschrieben werden. Jede Abbildung sollte außerdem mit einer aussagekräftigen Bildunterschrift versehen sein.
Beim ersten Termin werden die einzelnen Arbeitsgruppen zusammengestellt und die jeweiligen Einzelprojekte festgelegt. Es können Projekte von den Arbeitsgruppen vorgeschlagen werden oder die Gruppen suchen sich ein Projekt aus der Vorschlagsliste des Dozenten aus. Danach wird eine Produktspezifikation und ein ungefährer Zeitplan erstellt.
Danach beginnt bereits die Planungs- und Entwurf-Phase, in der die die Spezifikation detailliert ausgearbeitet wird und mit dem Hard- und Softwareentwurf begonnen wird. Bedingt durch die Abläufe im Lehrbetrieb muss ggf. von der "Ideallinie" abgewichen werden.
DRC-Richtlinien von Beta-Layout:
PCB-POOL Standard.dru
PCB-POOL Standard_ML4.dru
PCB-POOL Standard_ML6.dru
Aufrufen im DRC-Panel durch: Datei → Laden → PCB-POOL Standard.dru.
Bei gemischter Bestückung von Bauteilen der CMOS-4000-Reihe und anderen muss man auf die Stromversorgung achten, die bei Logik-Gattern nicht explizit zu sehen ist. Die CMOS-Gatter werden über VDD und VSS gespeist, wogegen TTL-Bausteine oder andere Halbleiter normalerweise von VCC und GND versorgt werden. Sie müssen also neben VCC und GND auch VDD und VSS aus der Supply-Biblithek laden und dann VDD mit VCC und VSS mit GND verbinden.
Weil es immer wieder gefragt wird: Eine Stückliste kann man im Cadsoft Eagle mit einem ULP-Script erzeugen. Im Schaltplan einfach bom.ulp aufrufen (Datei → ULP ausführen → bom.ulp). Die Daten lassen sich dann als HTML, Text oder CSV abspeichern. "bom" steht übrigens für "bill of materials".
Mit dem Script cmd_renumber.ulp werden sämtliche Namen gleicher Bauteilarten (Widerstände, Kondensatoren, Dioden usw.) neu nummeriert. Im Auswahlfenster kann die Richtung (DIRECTION) ausgewählt werden, in der die Platine durchgesucht wird (horizontal oder vertikal). Auch die Platinenecke, die als Startpunkt dienen soll (START FROM) lässt sich festlegen. UNIT wird auf mm einstellt und für die Abtastbreite (SCAN WINDOW) belässt man den voreingestellten Wert von 0.4. Die Checkbox SHOW SCRIPTS sollte deaktiviert werden.
Mit dem Script cmd_snap_board.ulp können sämtliche Bauteile, die nicht im Raster liegen, wieder auf das Raster platziert werden. Das ULP snap-on-grid-sch.ulp erledigt dasselbe beim Schaltplan. Im Auswahlfenster sollte unter UNIT die Einheit "mil" gewählt werden. SNAP GRID wird in der Regel auf 25 gesetzt. Die Checkbox SHOW SCRIPTS sollte deaktiviert werden.
Wenn man im Control Panel von Eagle den Zweig "User-Language-Programme" aufklappt erhält man übrigens eine knapp kommentierte Liste aller ULP-Scripte. Auch besitzt jedes Script im Quellcode eine "usage"-Sektion.
Jede Projektgruppe bekommt eine Plastikbox für ihre Bauteile, Platinen usw. Insbesondere hat nicht nur jede Projektgruppe ihre Bauteilebox, sondern auch andere im Labor arbeitende Personen bunkern ihre Bauteile etc. in einer der Plastikboxen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Box beschriftet, bemalt, beklebt, bezettelt oder nicht gekennzeichnet ist. Deshalb: Fremde Boxen, egal wo sie stehen, sind tabu!!
Beim Einsatz von SMD-Bauteilen (was inzwischen nahezu die Regel ist) gelten folgende Prämissen:
Im Labor werden diverse Bauteile vorgehalten. Dazu gehören Widerstände (bedrahtet und SMD), Kondensatoren (bedrahtet und SMD), Dioden und Transistoren (bedrahtet und SMD), LEDs (bedrahtet und SMD), Schalter, Taster, Pfostenleisten, Stecker und diverses andere. Im begrenzten Umfang sind auch gängige ICs (Spannungsregler, OPV, lineare und digitale ICs etc.) vorrätig. Auch mechanische Komponenten (Schrauben, Abstandshalter usw.) sind vorhanden.
Bei Transistoren ist - gerade bei eher digital orientierten Anwendungen - der genaue Typ nicht unbedingt ausschlaggebend, meist lassen sich die Schaltungen mit "Allerwelts"-Kleinleistungstypen realisieren. Im Labor werden folgende Type vorgehalten: BC547 (NPN), BC557 (PNP), BS170 (N-MOSFET), BC817 (NPN, SMD), BSS 138 (N-MOSFET, SMD) sowie für Leistungsstufen die N-MOSFETS IRFS3607 (75 V, 80 A, Rds 9 mΩ, SMD) und IRLR7843 (30 V, 100 A, Rds 3,3 mΩ, SMD). Beide schalten bei Logikpegel von 5 V bereits voll durch. Als Diode (bedrahtet) ist der Typ 1N4001 vorrätig.
Bei der Zusammenstellung der für Ihr Projekt benötigten Bauteile gehen Sie folgendermaßen vor, wobei die Basis immer von einer vollständigen Stückliste gebildet wird:
Bei manchen Projekten ist Netzspannung (230 V) mit im Spiel. Abgesehen von den Sicherheitsmassnahmen bei Test und Inbetriebnahme sind auch beim Platinenlayout einige Dinge zu beachten:
Normalerweise bekommen Sie zum Raspberry Pi eine SD-Karte, auf der die wichtigsten Einstellungen bereits gespeichert sind - so z. B. die Freischaltung von SPI und I2C und die Installation der Treiber. Auch die serielle Konsole ist abgeschaltet, damit auch diese Schnittstelle nutzbar ist. Die Netzwerkschnittstelle ist für eine statische Adresse vorkonfiguriert:
... auto eth0 iface eth0 inet static address 10.27.210.70 netmask 255.255.0.0 broadcast 10.27.255.255 network 10.27.0.0 gateway 10.27.64.1 ...Die letzte Zahl (70) bei der Adresse ersetzen Sie nach dem ersten Booten durch die Ihnen zugeteilte Adresse (71 bis 79).
Sollten Sie eine Original-Distribution verwenden, ist das Netz auf automatisches Beziehen der Adresse per DHCP eingestellt. Wenn Sie den Raspberry Pi erstmals im Netz ohne Tastatur und Bildschirm betreiben, können Sie ihn ja nur per SSH von einem anderen Rechner aus ansprechen. Normalerweise ist er so eingestellt, dass er seine IP-Adresse automatisch per DHCP vom Router bezieht. In der Regel hat jeder Router einen DHCP-Server aktiviert (darüber wird jedem Gerät die Netzwerkeinstellungen automatisch zugewiesen). Je nachdem, wie groß der IP-Bereich des DHCP-Servers eingestellt ist, müsste man dann erstmal nach dem Kleinen Pi suchen. Manchmal kann man die vergebenen Adressen über das Webinterface des Routers auslesen. Alternativ ginge das mittels ping-Kommando, ist aber ziemlich nervig.
Wer keinen DHCP-Server hat oder eine feste IP-Adresse vergeben möchte, kann folgenden Trick anwenden:
ip=<client-ip>:<server-ip>:<gw-ip>:<netmask>:<hostname>:<device>:<autoconf>Zum Beispiel:
ip=10.27.210.70::10.27.64.1:255.255.0.0::eth0:off
Für die einzelnen Felder der Netzwerk-Definition gilt:
dwc_otg.lpm_enable=0 console=ttyAMA0,115200 kgdboc=ttyAMA0,115200 console=tty1↵ root=/dev/mmcblk0p2 rootfstype=ext4 elevator=deadline rootwait↵ ip=10.27.210.70::10.27.64.1:255.255.0.0::eth0:offUnter Umständen reicht es, nur die IP-Adresse ("ip=10.27.210.70") einzutragen, aber das klappt leider auch nicht immer.
Auch bei Windows kann man zusätzliche IP-Adressen auf ein Interface binden (so wie es bei Linux ganz einfach mit z. B. eth0:1, eth0:2 usw. geht). Dazu öffnen Sie die Eingabeaufforderung und geben mit Hilfe der Network Shell (netsh) die neue IP-Adresse nebst Netzmasske ein:
netsh interface ipv4 add address "Verbindung" IP-Adresse SubnetmaskZum Beispiel:
netsh interface ipv4 add address "LAN-Verbindung" 10.27.210.77 255.255.255.0Mit viel Klicken geht es auch über das Netzwerk- und Freigabecenter Dazu gehen Sie folgendermaßen vor:
Netzwerk- und Freigabecenter öffnen → Verbindungen: LAN-Verbindung → Eigenschaften → Internetprotokoll Version 4 (TCP/IPv4) → Eigenschaften → Erweitert → dann unter IP-Einstellungen die IP-Adresse hinzufügen.