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Prof. Jürgen Plate

Die erste LED

Henry Joseph Round entdeckte 1907, dass manche anorganische Stoffe Licht aussenden, wenn man eine elektrische Spannung anlegt. Er schilderte seine Entdeckung in der Fachzeitschrift "Electrical World" (Ausgabe vom 9. Februar 1907, S. 309; siehe Bild). Dort beschrieb er, wie ein Kristall aus Siliziumcarbid in gelb-oranger oder grün-blauer Farbe zu Glimmen begann, sobald eine Spannung von 10 Volt angelegt wurde. Dabei war keine Erwärmung des Kristalls feststellbar. Der Halbleitereffekt an sich war zwar damals schon bekannt, aber die Ausstrahlung von Licht beim stromdurchflossenen Halbleiter dagegen nicht. Dieses Phänomen war neu. In der damaligen Zeit tat man sich allerdings sehr schwer mit seiner Erklärung. Der Effekt geriet anschließend für einige Jahrzehnte wieder in Vergessenheit.

Der russische Physiker Oleg Wladimirowitsch Lossew beschrieb diesen Effekt in den Jahren 1927 bis 1942. Ein ähnlicher Effekt an Zinksulfid wurde 1935 von Georges Destriau entdeckt.

Erst im Jahr 1962 wurde die erste Leuchtdiode hergestellt. Mit ihr begann eine Entwicklung, die bis heute andauert. Die ersten LEDs leuchteten rot bis gelblich. Dies lag an den verwendeten Halbleitermaterial Gallium-Arsenid. Die Lichtausbeute war bei den ersten LEDs noch sehr gering. Erst mit der Verbesserung der Produktionssverfahren konnte die Lichtstärke auf ein Vielfaches erhöht werden. Diese Fortschritte und die Erweiterung des Farbspektrums auf grün in den 1970er Jahren machte die LED dann interessant für kommerzielle Anwendungen. Blaue LEDs kamen erst 1988 auf den Markt und weisse bzw. RGB-LEDs erst in den 1990er Jahren.


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