Linkrückbau
Anfang Oktober 2012 bekam ich folgende E-Mail, die ich leicht anonymisiert wiedergeben:
Sehr geehrtes Team von netzmafia.de,
im Auftrag von stellenmarkt.de bitte ich Sie den Link auf Ihrer Seite
http://ftp.netzmafia.de/service/hotlist.html zu stellenmarkt.de zu entfernen.
Falls Sie den Nachweis brauchen, dass ich im Auftrag von stellenmarkt.de schreibe,
liefere ich den gerne nach.
Über eine schnelle Bearbeitung und eine Bestätigung, dass der Link entfernt wurde,
wäre ich sehr erfreut.
--
Mit freundlichen Grüßen
With kind regards
Saludos cordiales
<Name>
Online-Marketing
<Dienstleisteradresse mit allem Pipapo>
...
Interessant, dass die "freundlichen Grüße" nicht Teil der Mail, sondern
schon Teil der Signatur sind - da spart sich jemand gleich einmal einige
Tastenanschläge.
Hinten hing auch dann noch der übliche Quatsch-Disclaimer dran ("Wenn ich zu schusselig
war, den richtigen Empfänger anzugeben, lösche bitte die E-Mail ohne sie in Deinem
Blog zu veröffentlichen...") - und das gleich mehrsprachig.
Das ist wohl das seltsamste Ansinnen seit Erfindung des WWW. Warum sollte ich auf
einem allseits beliebten Webserver mit hohem Google-Rang das tun? Wollen die
niemanden erreichen? Aber vielleicht ist die Netzmafia auch einfach nicht die
richtige Plattform für stellenmarkt.de,
denn es handelt sich nach Aussage der Webseite um ein "Karriereportal für Fach-
und Führungskräfte" - bei der Mafia gibt es halt nur einige Fachkräfte und
nur eine Führungskraft.
Dass bei der Netzmafia die Hauptclientel aus potentiellen
Fach- und Führungskräften (= Studentinnen und Studenten) besteht, hat wohl
niemand bemerkt. Aber sie haben es ja nicht einmal geschafft, die Webadresse
von Netzmafia richtig anzugeben (oben steht "ftp" statt "www").
Ach ja - und die deutsche Sprache muss schon viel erleiden - "Linkrückbau".
Was für ein Ausdruck! Au weia! Goethe und Schiller rotieren im Grab!